Zahnsteinbildung, Entfernung, Folgen
Zahnsteinentfernung
Die Zahnsteinentfernung ist einer der häufigsten Eingriffe in unserer Zahnpraxis. Zahnstein ist verkalkter Zahnbelag, der durch eine falsche oder unzureichende Reinigung der Zähne entsteht. Durch das Zähneputzen und Reinigen der Zahnzwischenräume wird der Zahnbelag entfernt, aus dem sich Zahnstein bildet. Wenn sich jedoch bereits Zahnstein gebildet hat, kann die Zahnsteinentfernung nur ambulant mit Ultraschallgeräten durchgeführt werden.
Wie oft soll Zahnstein entfernt werden
Die Häufigkeit der Zahnsteinentfernung hängt von der individuellen Veranlagung und dem Lebensstil ab. Die allgemeine Empfehlung lautet mindestens 2 x im Jahr, wir müssen uns jedoch individuell an die Bedürfnisse jedes Patienten anpassen. Faktoren, welche die Neigung zur Zahnsteinbildung beeinflussen sind Rauchen, Ernährungsgewohnheiten, verschiedene Krankheiten und die Qualität der Mundhygiene.
Arten von Zahnstein:
• SUPRAGINGIVAL: Zahnstein oberhalb des Zahnfleisches, meist gelblich gefärbt, der am häufigsten in der Nähe der unteren Schneidezähne und oberen Backenzähne auftritt, da sich hier die größeren Speicheldrüsen befinden.
• SUBGINGIVAL: Zahnstein unter dem Zahnfleisch, braun bis schwarz gefärbt, fest mit der Zahnwurzel verbunden, nur bei genauerer Untersuchung und Zahnfleischzurückziehen sichtbar, gelegentlich auch auf einer Röntgenaufnahme.
Beim Berühren der Zunge fühlt sich Zahnstein rau an.
Zusammensetzung des Zahnsteins
Zahnstein besteht aus organischen und anorganischen Substanzen. Mit zunehmendem Alter des Zahnbelags steigt die Konzentration von Kalzium und Phosphat und bereits nach drei Tagen beginnt die Verkalkung des Zahnbelags. Es beginnen sich Calciumphosphat und Hydroxylapatit zu bilden. Wenn ihre Konzentrationen das Löslichkeitsprodukt überschreiten, beginnt die homogene Kristallisation. Dies tritt zuerst dort auf, wo am meisten Zahnbelag vorhanden ist. Es gibt zwei Hauptarten von Zahnstein. Supragingivaler Zahnstein, der sich oberhalb des Zahnfleischrandes bildet und durch Speichelbestandteile beeinflusst wird und subgingivaler Zahnstein, der sich unterhalb des Zahnfleischrandes bildet und durch Blutplasmabestandteile beeinflusst wird. Supragingivaler Zahnstein bildet sich meist an den Wangen der Oberkieferzähne und unter der Zunge, an den Innenflächen der unteren Vorderzähne. Subgingivaler Zahnstein ist schwieriger zu entfernen und bedeutet ein höheres Risiko für die Entwicklung anderer Munderkrankungen.
Ein nicht entfernter Zahnstein kann zu schwerwiegenderen Problemen wie Zahnfleischentzündungen beziehungsweise Gingivitis führen. Daraus kann sich wiederum eine Parodontitis (Entzündung der Fasern, die den Zahn mit dem Parodontalgewebe verbinden) und nicht zuletzt eine Parodontose entwickeln, die zum Zahnverlust führt. Um diesen Komplikationen vorzubeugen, ist eine regelmäßige Zahnsteinentfernung von entscheidender Bedeutung.
Regelmäßige Besuche beim Zahnarzt sind der Schlüssel zur Überwachung der Mundgesundheit. Der Zahnarzt kann mögliche Probleme rechtzeitig erkennen, Ratschläge zur richtigen Zahnhygiene geben und eine Zahnsteinentfernung durchführen.
Verfahren der Zahnsteinentfernung
Instrumente zur Zahnsteinentfernung sind speziell entwickelte Werkzeuge, die nur in Zahnkliniken verwendet werden. Scaler werden zur Reinigung von supragingivalem Zahnstein, während Küretten zur Entfernung von subgingivalem Zahnstein verwendet werden. Zur Zahnsteinentfernung eignen sich am effektivsten Ultraschall-Scaler, die neben Zahnstein auch Flecken und Plaque entfernen. Die Spitze der Ultraschall-Scaler vibriert mit einer bestimmten Frequenz und ermöglicht somit eine gründliche Entfernung von Zahnstein. Zähne und Zahnfleisch werden dabei nicht geschädigt. Zur Reinigung von supragingivalem Zahnstein verwenden wir Ultraschall-Scaler. Wenn jedoch bereits subgingivaler Zahnstein im Mund vorhanden ist, wird dieser unter örtlicher Betäubung mit Handinstrumenten entfernt.
Weiche Zahnbeläge und Zahnstein
Weiche Zahnbeläge, die nicht entfernt werden, verhärten durch die Mineralien im Speichel und verwandeln sich in harte Beläge, den sogenannten Zahnstein.
Etwa eine halbe Stunde nach dem Zähneputzen beginnt sich Plaque oder weicher Zahnbelag zu bilden, der unsichtbar ist. Wenn weiche Zahnbeläge nicht innerhalb einer bestimmten Zeit entfernt werden, beginnen sie zu mineralisieren, was bedeutet, dass die Zahnbeläge Mineralien aus dem Speichel binden. Dadurch schützen sich Bakterien vor äußeren Einflüssen, also auch vor dem Zähneputzen mit der Zahnbürste. Also Zahnstein entsteht, wenn die weichen Zahnbeläge nicht regelmäßig gereinigt werden.
Eine Zahnsteinentfernung ist nur
in einer Zahnarztpraxis möglich
Zahnstein ist eine sehr harte Struktur, die durch keine Flüssigkeit entfernt werden kann. Wir raten davon ab, Zahnstein zu Hause mit scharfen Gegenständen zu entfernen, weil Zahnschmelz oder Zahnfleisch beschädigt werden können. Eine Entfernung kann nur ein Zahnarzt oder eine Dentalhygienikerin durchführen, welche die Zähne abschließend polieren, weil die Glätte der Zähne im Kampf gegen Zahnstein wichtig ist.
An glatten Zähnen können sich Bakterien weniger festsetzen, außerdem lassen sie sich leichter reinigen und beugen somit Zahnstein vor.
Die Häufigkeit der Zahnsteinentfernung hängt von jedem Einzelnen ab. In manchen Fällen kann die Entfernung alle 3 Monate erfolgen, die Entfernung wird jedoch mindestens zweimal im Jahr empfohlen.
Die Zahnsteinentfernung erfolgt mithilfe von Ultraschallinstrumenten mit verschiedenen Aufsätzen, womit Beläge auf allen Zahnoberflächen, in den Zahnzwischenräumen und auf zugänglichen Wurzeloberflächen entfernt werden. Die Entfernung ist gewöhnlich schmerzlos.
Nach der Zahnsteinentfernung wird auch ein Sandstrahlen der Zähne durchgeführt. Hierbei handelt es sich um eine professionelle Reinigungsmethode, wo mit einem Hochdruckstrahl aus Wasser und Pulver weiche Zahnbeläge und Verfärbungen schnell und effektiv von der Zahnoberfläche entfernt werden. Dabei handelt es sich um gelbe, teils dunkle Flecken auf den Zähnen, die durch Rauchen, Kaffee, Tee und andere dunkel gefärbte Getränke entstehen und langdauernd Flecken auf den Zähnen hinterlassen.
Nach dem Sandstrahlen werden die Zähne poliert und mit einer Schutzschicht beschichtet.
Folgen der Zahnsteinbildung
Rauer Zahnstein ist eine ideale Fläche für die Ansammlung weicher Beläge. Zahnstein ist mit einer nicht mineralisierten Schicht bakterieller Plaque bedeckt, die eine Zahnfleischentzündung verursacht. Das Zahnfleisch wird rot, schwillt an und blutet bei Berührung, daher müssen wir beim Zähneputzen besonders auf Zahnfleischbluten achten.
• Die Ansammlung von Stein auf der Vorderseite der Zähne kann das ästhetische Erscheinungsbild beeinflussen und beeinträchtigen.
• Verursacht Mundgeruch.
• Erschwert eine effektive und hochwertige Zahnreinigung.
Kann die Zahnsteinbildung
verhindert werden?
Der beste Weg zur Verhinderung einer Bildung von Zahnstein ist ein gesunder Lebensstil und eine regelmäßige Mundhygiene. Die Ernährung hat einen erheblichen Einfluss auf die Zahnsteinbildung, daher wird empfohlen, die folgenden Richtlinien zu beachten:
1. Einschränkung der Kohlenhydrataufnahme – reduzieren Sie die Aufnahme von Süßigkeiten, Weißbrot, süßem Obst sowie zuckerhaltigen und kohlensäurehaltigen Getränken.
2. Ausreichende Mundhygiene – putzen Sie Ihre Zähne regelmäßig und richtig.
Platzieren Sie die Bürstenborsten so, dass sie die Hälfte des Zahnfleisches und die Hälfte der Zähne bedecken. Mit sauberen und kurzen Kreisbewegungen reinigen Sie ohne unnötigen Druck. Verwenden Sie mindestens einmal täglich Zahnseide, um die Zahnzwischenräume zu reinigen. Interdentalbürsten sind sehr effektiv bei der Entfernung von Plaque an schwer zugänglichen Stellen.
3. Plaque-Färbetabletten – um die Wirksamkeit der Reinigung zu testen, verwenden Sie Plaque-Färbetabletten. Sie zeigen die Stellen, die wir nicht gut gereinigt haben und können so verhindern, dass sich weiche Beläge an schwer zugänglichen Stellen festsetzen und sich dadurch Zahnstein bildet.
4. Vermeidung des Zähneputzens unmittelbar nach dem Essen – wir müssen vorsichtig sein, wann Zähne geputzt werden, denn in bestimmten Fällen kann das Zähneputzen unmittelbar nach dem Essen auch schädlich sein. Nach dem Verzehr von säurehaltigen Speisen oder Getränken empfehlen wir, den Mund mit Wasser auszuspülen und mit dem Zähneputzen mindestens eine halbe Stunde zu warten, damit sich der pH-Wert des Speichels normalisiert und die Oberfläche des Zahnschmelzes remineralisiert.
5. Stressbewältigung und Verzicht auf Rauchen – sowohl Stress als auch Rauchen beeinflussen stark den Zustand in der Mundhöhle.
6. Regelmäßige Besuche beim Zahnarzt sind der Schlüssel zur Vorbeugung der Zahnsteinbildung.